Facebook Ads: Fake Likes verhindern

Wer auf Facebook Werbung schaltet, begegnet schnell Likes von Nutzern, die nicht zur ausgewählten Zielgruppe gehören. Wie Sie sogenannte „Fake Likes“ verhindern, erfahren Sie hier in neun Tipps aus der Praxis.

Hintergrund: Oft handelt es sich bei Fake Likes und Fake Comments auf Facebook Ads um Reaktionen fremdsprachiger Nutzerprofile. Ob diese Nutzerprofile am Ende echt sind oder nur Bots dahinter stecken, lässt sich nicht immer klären. In jedem Fall entsprechen die Nutzerprofile unübersehbar nicht der Zielgruppe, die Sie adressieren wollten. Somit verzerren Fake Likes den Erfolg Ihrer Facebook Kampagne und belasten Ihr Werbebudget unnötig. 

9 Tipps gegen Fake Likes

Die folgenden neun Tipps zu Facebook Kampagnen- und Seiteneinstellungen helfen, Likes auf Ads von „Fake-Profilen“ oder mutmaßlich vom Targeting abweichenden Profilen zu verhindern:

1. Werbeanzeigenmanager nutzen

Nutzen Sie zur Bewerbung eines Beitrags immer den Facebook Werbeanzeigenmanager. Nur dort können Sie wesentliche Targeting-Optionen auswählen, um Fake Likes zu verhindern. Verwenden Sie also nicht den blauen Button „Beitrag bewerben“. Hier sind die Targeting-Möglichkeiten stark eingeschränkt.

2. Standort auswählen

Wählen Sie im Facebook Werbeanzeigenmanager unter „Standorte“ den Punkt „Personen, die in diesem Ort wohnen“ aus. Damit schließen Sie Nutzerprofile (IP-Adressen) aus, deren Wohnsitz sich nicht in der von Ihnen ausgewählten Region befindet. 

Facebook Werbeanzeigenmanager: Standorte

3. Sprache auswählen

Wählen Sie unter „Sprachen“ immer die Sprache aus, die Sie in Ihren Ads verwenden, z.B. Deutsch in Deutschland. Falls Sie auch englischsprachige Profile in Deutschland erreichen wollen, machen Sie immer eine zusätzliche Kampagne mit der Sprachausrichtung „Englisch“.

4. Demografisches Targeting

Wählen Sie unter „Detailliertes Targeting“ aus „Demografie, Interessen und Verhaltensweisen“ für Ihre Zielregion die unverwechselbaren, vor allem demografischen Merkmale aus. Damit werden viele (ausländische) Fake-Profile ausgeschlossen, weil diese meist nicht exakt demografisch ausgestaltet sind. Analog gilt das auch für andere für Ihre Region und Sprache typische Targeting-Optionen wie z.B. „Oktoberfest“, „Buchhalter“.

Leider steht die Targeting-Option „Expats ausschließen“ seit geraumer Zeit nicht mehr zur Verfügung. Sie war immer eine zuverlässige Methode, ausländische Fake-Profile auszuschließen. Expats lassen sich allerdings nach wie vor ins Targeting einschließen – eine Option, mit der sich Fake-Likes aber nicht verhindern lassen.

5. Personen ausschließen

Wenn Sie bei den mutmaßlichen Fake-Profilen ein Muster erkennen können, schließen Sie Personen auf Basis dieser Kriterien unter „Detailliertes Targeting“ anhand der Kriterien „Demografie, Interessen oder Verhaltensweisen“ explizit aus. Wählen Sie dazu im Werbeanzeigenmanager „Personen ausschließen“.

6. Zielgruppen ausschließen

Unter „Custom Audiences“ können Sie „negative“ Zielgruppen anlegen, also Zielgruppen, die Sie explizit ausschließen. Diese Zielgruppen lassen sich danach unter „Personen ausschließen“ zuordnen. So erreichen Sie Ihre gewünschte definierte Zielgruppe unter Ausschluss der zuvor angelegten „negativen“ Custom Audience.

Übrigens: Wenn Sie von vornherein „Lookalike Audience“ verwenden, also ähnliche Zielgruppen ansprechen wie z.B. Ihre Facebook Fans, Website-Besucher oder App-Nutzer, schließen Sie in der Regel Fake-Profile zuverlässig aus. Allerdings müssen Sie dafür das Facebook Pixel (Drittanbieter-Cookie) auf Ihrer Website / in Ihre App einbinden und die hierfür geltenden rechtlichen Regelungen berücksichtigen.

7. Zielgruppen spezifisch definieren

Versuchen Sie Ihr Targeting so spezifisch wie möglich vorzunehmen. Die Auswahl „Bergsteigen“ ist besser als die sehr generische Auswahl „Sport“, wenn Sie Kletterschuhe bewerben; die Auswahl „Social Media Manager“ als Jobbezeichnung ist besser als „Social Media“ als Interesse, wenn Sie ein entsprechendes Stellenangebot bewerben.

Zur Eingrenzung der Fake-Likes sollten Sie Ihre Kampagne mit mehreren kleineren Zielgruppen-Segmenten durchführen und jeweils spezifische Ads ausspielen. Damit lassen sich Fake-Likes einem Targeting genauer zuordnen und können durch intelligente Ausschlusskriterien besser vermieden werden. Das macht zwar deutlich mehr Arbeit, lohnt sich aber nicht zuletzt auch, weil die Anzeigen so viel besser auf die jeweiligen Nutzer zugeschnitten und damit in der Regel erfolgreicher sind.

8. Verbindungen einschränken

Wenn Sie unter „Verbindungen“ die Zielgruppe auf „Freunde der Personen, denen deine Seite gefällt“ einschränken, erreichen Sie bessere Ergebnisse und verhindern Fake Likes. Allerdings ist die Größe der Zielgruppe – abhängig von der Anzahl Ihrer Fans – natürlich von vornherein sehr eingeschränkt. Oft erzielen Sie aber mit kleinen Zielgruppen-Segmenten deutlich bessere Ergebnisse, weil Sie den Streuverlust Ihrer Facebook Ads minimieren.

9. Länder ausschließen

Sie können in Ihren Facebook Seiteneinstellungen unter „Ländereinschränkungen“ auch dafür sorgen, dass Ihre Facebook-Seite in ausgewählten Ländern (auf Basis von IP Adressen) gar nicht erst angezeigt wird. Achtung: Wenn Sie diese Einstellung vornehmen, werden alle Fans und Likes von Personen dieser Länder von Ihrer Facebook-Seite entfernt. Diese Einstellung sollten Sie also nicht vornehmen, wenn Sie mutmaßlich „echte“ Fans aus diesen Ländern ansprechen wollen. Wenn Sie diese Einstellung rückgängig machen, müssen diese zuvor ausgeschlossenen Personen Ihre Facebook-Seite wieder neu liken.

Von der Einstellung „Diese Seite ausschließlich Personen in diesen Ländern zeigen“ rate ich ab, weil die Seite dann nur noch für angemeldete Facebook-Nutzer der ausgewählten Länder sichtbar und auffindbar ist.

Falls Sie Anregungen oder andere Erfahrungen haben, teilen Sie mir diese gerne mit.

  

Foto: © kamiwro / photocase.de